Medellin, ANT, COL - Bogota, BOG, COL

Auf den Spuren von Pablo Escobar!

  14. Dezember 2022

 

Nach unserer Auszeit mit der Familie ging es für uns in ein Land, welches wir schon seit Langem auf unserem Plan hatten, nämlich nach Kolumbien. Kolumbien soll sich in den letzten Jahren von einem Land im Drogenkrieg zu einem wundervollen Reiseland entwickelt haben. Davon wollten wir uns aber selbst überzeugen und so steuerten wir unsere erste Station "Medellín" an. Der erste Eindruck war einfach unbeschreiblich. Das Land war uns vom ersten Augenblick an sympathisch. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Landschaft und die Architektur in Medellín haben uns sehr beeindruckt. 

Nicht nur das Land sondern auch das Hotel, in welchem wir sehr herzlich empfangen wurden, gefiel uns sehr. Gleich am ersten Abend machten wir uns auf den Weg in das „Ausgehviertel“ von El Poblado und aßen dort unser bisher bestes Sushi und den besten Ramen unseres Lebens. Ja, auch das ist Medellín! 😅  

Trotz der negativen Schlagzeilen, die man im Netz überall lesen kann, fühlten wir uns in Medellin nie unsicher. Nicht nur in unserem Viertel sondern auch in den "gefährlicheren" Gegenden kann man sich tagsüber ohne Probleme frei bewegen. 

Eines unserer Highlights in Medellín war die Tour durch die Comuna 13, welche durch den ehemaligen Drogenbaron Pablo Escobar "berühmt" wurde. Die Touren durch die Comuna 13 werden von Einheimischen durchgeführt und diese müssen der dort herrschenden Drogenbande Schutzgeld für die Touristen bezahlen. Durch die Führung der Einheimischen bekommt man gleich einen anderen Einblick in das Leben vor Ort. Noch vor wenigen Jahren konnte man dort als "Fremder" keinen Schritt machen, da man sonst mit dem Leben bezahlte. Heute ist diese Comuna von Medellín voll mit lebensfrohen Menschen, Musik, Kunst und atemberaubenden Ausblicken. 

Neben einem U-Bahn Netz gibt es in Medellín auch insgesamt 7 Gondellinien, die es den Einwohnern aus den entfernten Gemeinden erleichtern in das Zentrum zu kommen. Somit können die entfernten Gemeinden auch am städtischen Leben teilnehmen und müssen nicht alles in ihrer Comune "regeln". Durch den Bau der Gondeln gelang es somit dem Präsidenten des Landes die hohe Kriminalität und Mordrate zu senken. Mit jeder dieser Gondeln kann man zu wunderschönen Aussichtspunkten fahren. Jedoch ist es für uns noch immer erschreckend wie in den süd- und mittelamerikanischen Ländern die Menschen leben. Häuser ohne Fenster, Dächer mit Löchern, ein kleines Zimmer für eine ganze Familie. Durch die Überfahrten mit den Gondeln ist uns das noch klarer geworden.

Neben den wundervollen Eindrücken in der Comune passierte uns noch etwas unglaubliches. Peter traf eine Schulfreundin, welche er vorher 13 Jahre in Österreich nicht mehr getroffen hat, in der Comuna 13 wieder. Wir verabredeten uns mit Peters Schulfreundin Nina und ihren Freunden für die nächsten Tage und verbrachten eine wundervolle Zeit mit netten Gesprächen, gutem Essen und ein bisschen Feiern.

Leider ging für uns die Zeit in Medellín viel zu schnell vorbei. Zuerst hatten wir nur 3 Tage eingeplant! Doch selbst die 11 Tage, die wir letztendlich dort waren, waren viel zu kurz. Medellín du hast uns einfach verzaubert!!

 

Nach Medellin ging es für uns weiter nach Bogotá, in die Hauptstadt Kolumbiens. Diese Strecke legten wir wieder mit einem Bus zurück, der anstatt den geplanten 8 Stunden ganze 15 Stunden unterwegs war. Hier waren aber nicht die schlechten Straßenzustände oder die "Gemütlichkeit" der Busfahrer Schuld, sondern ein vom Blitz getroffener Baum, der die Straße sperrte.

Da nur drei Männer eine Machete mithatten und von Hilfe weit und breit nichts zu sehen war, begannen diese im strömenden Regen den Baum zu zerhacken. Nach ungefähr 2 Stunden kam dann endlich die "Feuerwehr", welche die Situation aber noch etwas verschlimmerte, denn diese zog den Baum direkt in die nebenliegenden Stromleitungen. Wenn ihr glaubt, dass die Männer eine Motorsäge mithatten, habt ihr euch mächtig getäuscht. Ihre Utensilien waren eine Axt und weitere zwei Macheten. Zum Glück ließ der Regen nach und wir konnten uns das ganze Schauspiel aus nächster Nähe ansehen. Es war ein wirklich lustiges Bild: 5 Männer, die irgendwo mit ihren Macheten gegen den Baum schlugen, ein Mann, der mit seiner Axt nie die gleiche Stelle traf und viele Kolumbianer und andere Touristen, die ganze viele schlaue Ideen hatten, wie man es besser machen könnte. 

Lange Rede kurzer Sinn, nach ca. 4 Stunden kam dann aus dem Nichts ein Mann mit einer Motorsäge und der Baum war innerhalb von 10 Minuten weggeräumt und die Fahrt konnte weitergehen. 

Als wir gegen Mitternacht endlich in Bogotá ankamen, wurden wir mit einem Taxi zu unserer Unterkunft gebracht. Diese war leider nicht so schön, wie sie auf den Bildern wirkte, aber für die kurze Zeit, die wir in Bogotá verbrachten, war sie in Ordnung. Bei der Erkundung der Unterkunft, entdeckten wir einige Stockwerke, die noch nicht fertig gebaut waren. Unter anderem wollten wir das hauseigene Lokal suchen und dachten, dass dies im obersten Stockwerk zu finden sei. Doch dort fanden wir ebenfalls nur eine Baustelle vor, die einfach so zu betreten war. Keine Scheiben in den Fenstern, keine Absperrungen, nichts! – naja „kolumbianisch“ einfach :-D

Bogotá ist laut Internet eine für Touristen sehr gefährliche Stadt, wobei sie keines Wegs so auf uns wirkte. Von Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag sind einige Straßen für Radfahrer gesperrt und jeden Sonntag sind alle Museen und Freizeiteinrichtungen gratis. Auch die Menschen sind hier sehr freundlich und zuvorkommend. Trotzdem hielten wir uns, sobald es finster wurde, nur noch in unserer Unterkunft auf. Da merkten wir wieder wie gut es uns in Österreich geht, denn hier muss man nicht dauerhaft Angst haben und kann sich auch nachts draußen frei bewegen. 

Am nächsten Tag mussten wir einige organisatorische Dinge erledigen und verbrachten noch ein paar nette Stunden im hauseigenen Pool und ließen den Abend mit Jolly ausklingen. Der letzte Tag in Bogotá war voll mit gemischten Gefühlen, da wir uns vor einigen Tagen dazu entschieden hatten, unseren Lieben zu Hause über Weihnachten und Silvester einen Überraschungsbesuch abzustatten. 

Als es dann für uns zum Auschecken ging, fragte uns unser Host, ob wir schon ein Taxi gebucht hätten. Unser Plan wäre eigentlich gewesen ein vorbeifahrendes Taxi aufzuhalten. Unser Host riet uns jedoch strikt davon ab denn für Touristen soll diese Variante sehr gefährlich sein. Und so buchte unser Host für uns ein Taxi. Beim Buchen des Taxis bekommt man das Kennzeichen des Taxifahrers und einen Code, den man beim Einsteigen dem Fahrer mitteilen muss. Erst dann sieht dieser wohin er dich bringen muss und er wird mittels App von der Leitzentrale verfolgt. So sollen Entführungen und Raubüberfälle verhindert werden. 


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